Am vorhergehenden Freitag mussten die Ebenseer Wehren noch ins Mühlviertel ausrücken, um einen Hochwassereinsatz durchführen zu können, und schon am Motag darauf leuteten die Sirenen daheim Hochwasseralarm. Durch die heftigen Niederschläge am Wochenende schwollen die Traun und sämtliche Bäche gewaltig an.
Die Traun etwa blieb nur ca. 30 cm unter der Dammkrone. Wenn sie noch weiter gestiegen oder der Damm bzw. die Hochwassermauer entlang der Ischlerstraße gebrochen wäre, wäre das Ebenseer Ortszentrum überflutet gewesen, doch davon blieben wir gottseidank verschont.
Die Lage in der Ischlerstraße war dennoch kritisch, da die Schutzmauer nicht mehr hundertprozentig dicht war, sickerte langsam Wasser durch. Aus diesem Grund mussten die Anwohner mit
Feuerwehr-LKW evakuiert werden, da mit gewöhnlichen PKW kein Durchkommen mehr war.
Zahlreiche Bäche traten ebenfalls aus ihren Betten, und brachten eine Menge Geröll mit sich und luden sie auf Straßen oder in Feldern und Gärten ab. Im Landsgraben zum Beispiel verlegte ein
Zufluss zur Alten Traun sein betoniertes Bett, und trat aus. Wie ein Wildbach lief es durch einen Garten auf die Straße. Mit Unterstützung der Ebenseer Bergrettung und des Österreichischen
Bundesheeres errichtete die FF-Roith einen Damm, um straßenabwärts gelegene Häuser zu schützen.
Ebenfalls standen zahlreiche Keller unter Wasser, die ausgepumpt werden mussten. Die Ebenseer Wehren erhielten in diesen Tagen Unterstützung von anderen Wehren des Bezirkes, die am Montag zum
Einsatz im Bezirk Perg zusammengekommen wären. Da die Straßenverbindung dorthin angesichts der neuerlichen Unwetter unterbrochen war, durften sie ihre Kräfte im eigenen Bezirk zur Verfügung
stellen. So zogen sich die Einsätze bis Freitag hin, wo z.B. die Straße im Bereich des Landsgrabens vom Sand gereinigt werden musste. Die Trinkwasserqualität des Leitungswassers konnte von der
Gemeinde nicht mehr garantiert werden, weshalb unter anderem die FF-Roith sechs Paletten Mineralwasser an die Bevölkerung verteilte.
Auch bei uns in Ebensee boten sich etliche tragikomische Ansichten. Etwa in Rindbach gestrandete Siloballen oder die Überreste der Kassenhütte des ASKÖ-Sportplatzes. Dre von Volksschulkindern der
VS-Roith in einer Unterführung unter der B145 aufgemalte Raddampfer Gisela dufte in diesen Tagen das erste Mal durch echtes Wasser kreuzen.
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